rpiotrtool für Raspbian Buster
rpiotrtool 1.0 ist nun auch für Raspbian Buster verfügbar. Am Programm selbst hat sich nichts verändert. Das Programm selbst mußte aber neu für Buster kompiliert werden.
Außerdem wurde der otrpidecoder auf Buster lauffähig gemacht. Dazu werden otrpidecoder und die libcurl3 Bibliotheken in einem speziellen Container installiert. Der Dekoder selbst wird nun über ein script gestartet ( /usr/local/bin/otrpidecoder ), das dafür sorgt, daß die benötigten Bibliotheken verwendet werden, die auf Buster selbst nicht mehr verfügbar sind (Buster verwendet libcurl4).
Ähnliches gilt für die kweb suite, die man zum manuellen Schneiden benötigt (omxplayerGUI). Es wird (optional, nach Abfrage) kweb-1.7.9.8 installiert und anschließend das benötigte kweb_upgrade_buster_20190823. Dies enthält eine neuere Version von omxplayerGUI und einigen weiteren Tools. Dabei wird auch gksu aus den Stretch-Bibliotheken installiert, da kweb gksudo benötigt, das unter Buster nicht mehr verfügbar ist.
Voll funktionsfähig ist rpiotrtool 1.0 nur auf RPi 2B, 3B und 3B+ mit dem Legacy Grafik-Treiber. Auf dem RPi 4B oder bei Verwendung eines der KMS-Grafik-Treiber wird von omxplayer jegliche OSD-Funktion (Untertitel, Positions- und Geschwindigkeitsanzeige usw.) abgeschaltet. Damit ist die Schnittkontrolle (vor und nach dem Schneiden) praktisch nutzlos und auch das Erstellen von Schnittlisten mit omxplayerGUI wird dadurch erschwert. Abhilfe kann da nur eine neue omxplayer-Version schaffen, bei der das OSD-System komplett überarbeitet wird. Der Hauptentwickler von omxplayer hat dafür zur Zeit leider keine freie Kapazität. Mit einer kurzfristigen Lösung ist deshalb nicht zu rechnen. Das ist insofern schade, als rpiotrtool von der viel größeren Festplattengeschwindigkeit über USB3 stark profitieren würde (beim Dekodieren und Schneiden).
Ich habe den Startbeitrag hier überarbeitet und um die Buster-Installation erweitert.
rpiotrtool auf dem Raspberry Pi 4
Ich habe zwar schon eine neue Version von rpiotrtool für Raspbian Buster veröffentlicht, aber es hat mich doch gewurmt, daß diese Version auf dem Raspberry Pi 4 praktisch nicht brauchbar ist. Das liegt im wesentlichen an der abgeschalteten OSD-Funktion von omxplayer und einem zusätzlichen Bug des Programms (daß nämlich omxplayer sogar abschmiert, wenn Untertitel gefunden werden).
Deshalb habe ich mich daran gemacht, eine neue Version 1.1 zu entwickeln, bei der man optional VLC für die Cutlist-Vorschau und die Schnittkontrolle verwenden kann. Mangels Dokumentation über die DBUS-Schnittstelle war das gar nicht so einfach. Außerdem hat VLC leider Probleme mit den Original-OTR-AVI-Dateien: sie werden etwas ruckelig angezeigt. Auch dafür habe ich eine Lösung gefunden, die allerdings etwas zusätzliche Zeit kostet. Auf einem RPi 4 mit 2 oder 4 GB Arbeitspeicher kann man nun auch gefahrlos Multi-Threading verwenden ohne Gefahr zu laufen, daß man ins Swapping gerät (und dann alles wieder viel langsamer wird).
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Verglichen mit einem Rpi 3B+ (1.4 GHz, Single-Threading, Festplatte über USB2 angeschlossen) ist das Schneiden auf einem RPi 4B/4GB (1.5 GHz, Multi-Threading, Festplatte an USB3) nun 6.7 Mal schneller. Auch das Dekodieren und Konvertieren nach MKV gehen nun viel schneller, wenn auch nicht um den gleichen Faktor.
Äußerlich unterscheiden sicn die beiden Versionen 1.0 und 1.1 kaum. Es gibt zwei neue Einstellungen für Optionen:
1) Wahl zwischen VLC und omxplayer
2) Optional alle dekodierten Dateien nach dem Dekodieren automatisch ins MKV-Format konvertieren (Kopie im converted-Ordner).
Wenn MKV-Dateien existieren, werden diese für die Schnittvorschau verwendet. Dann läuft die Schnittvorschau perfekt (ruckelfrei).Nach erfolgreichem Schneiden werden diese MKV-Kopien automatisch wieder gelöscht.
Anders als omxplayer läuft VLC bei der Schnittkontrolle (Preview und Postview) immer im Vollbildmodus, da nur dann die volle GPU-Leistung zum Tragen kommt.
Auch die separate Konvertierfunktion nach MKV wurde intern etwas verändert: Es werden nun alle (noch nicht konvertierten Dateien) konvertiert und nicht nur die, für die keine Schnittliste vorliegt.
Bei der Löschfunktion (Trash-Verzeichnis) wird nun noch abgefragt, ob auch übriggebliebene MKV-Kopien (falls vorhanden) gelöscht werden sollen.
Ein Mangel bleibt allerdings auf dem RPi 4: wegen der fehlenden OSD-Funktion von omxplayer ist das Erstellen von Cutlisten mit omxplayerGUI deutlich umständlicher. Da können wir nur auf eine verbesserte Version hoffen, die aber kurzfristig nicht in Sicht ist. Außerdem ist auf dem RPi 4 das manuelle Schneiden (Cutlists erstellen) des alten AVI-Formats (wegen fehlendem Codec) nicht mehr möglich.
Ich selbst verwende deshalb zum manuellen Schneiden immer noch meinen RPi 3B+ und greife dabei auf die Dateien (auf dem RPi 4) übers Netzwerk zu.
Man kann die neue Version auch mit älteren Modellen verwenden. Da hat man dann die Wahl zwischen omxplayer und VLC, sofern man den Legacy-Grafiktreiber verwendet.
Die neue Version 1.1 ist im Wesentlichen fertig. Ich werde sie noch etwas ausführlicher testen und zugleich das Handbuch entsprechend überarbeiten. Im Laufe der kommenden Woche sollte sie dann verfügbar sein.
Version 1.1 für Raspbian Buster und RPi 4B verfügbar
Die neue Version rpiotrtool 1.1 für Buster ist nun verfügbar. Sie kann nun auch auf dem Raspberry Pi 4 eingesetzt werden. Ich habe den ersten Beitrag in diesem Thread entsprechend angepaßt.
Das Handbuch umfasst beide Versionen, da die Unterschiede nur minimal sind.
Auf dem RPi 4 bzw. auf 2B/3B/3B+ mit KMS-Grafiktreibern kann nun VLC für die Schnittvorschau und Schnittkontrolle eingesetzt werden.